Glossar
A
Ambient Assisted Living (AAL)
zu deutsch: Altersgerechte Assistenzsysteme. Das sind spezifische Anwendungen oder einzelne Geräte, die Menschen in ihrem Wohnumfeld unterstützen. Das sind zum Beispiel Notrufsysteme und Sturzmelder, aber auch smarte Medikamentenspender oder pflegeunterstützende Anwendungen.
App
Kurzform für Applications, zu deutsch: Anwendungen. Das sind Anwendungsprogramme für Smartphones und Tablets.
C
Chatbot
ist ein Programm, mit dem man sich menschenähnlich unterhält, basierend auf einem Frage-Antwort-„Spiel“. Dieses funktioniert entweder regelbasiert, d.h., mit vorgefertigten Antwortmöglichkeiten seitens der Entwickler oder aber basierend auf Künstlicher Intelligenz (siehe auch Künstliche Intelligenz KI). Bei letzterem sind die Antworten meist komplexer und differenzierter.
D
Digital Health
oder auch E-Health (auf elektronischer Datenverarbeitung basierende Gesundheit) sind Sammelbegriffe für das Aufeinandertreffen von Internet und Medizin. Darunter werden alle Dienstleistungen und Hilfsmittel verstanden, bei denen neue Technologien zum Einsatz kommen, die der Vorbeugung, Diagnose, Behandlung, Überwachung und Verwaltung im Gesundheitswesen dienen.
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA)
eine App kann zu einer Kassenleistung werden, wenn sie als Medizinprodukt eingestuft wird und eine CE-Kennzeichnung sowie eine Risikoklassifizierung erhält. Zudem wird sie dann in das DiGA-Verzeichnis aufgenommen und ist somit eine Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA). Ärztinnen und Ärzte können Apps aus dem DiGA-Verzeichnis verordnen.
Digitale Gesundheitskompetenz
wird manchmal auch mit dem englischen Begriff eHealth literacy bezeichnet. Digitale Gesundheitskompetenz bezeichnet die Fähigkeit eines Menschen, Gesundheitsinformationen in der digitalen Welt kompetent verstehen und nutzen zu können.
Digitale Sprechstunde
ist eine ärztliche Sprechstunde, die per Videochat durchgeführt wird.
Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG)
hat das Ziel, die Gesundheitsversorgung durch eine bessere Digitalisierung zu fördern. Aufgrund des Gesetzes haben Versicherte z. B. Anspruch auf die Erstattung digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGA). Zudem verpflichtet das Gesetz Vertragsärzte und Krankenhäuser, sich an die Telematikinfrastruktur anschließen zu lassen. Auch andere Leistungserbringer wie Hebammen, Physiotherapeuten und Pflegeeinrichtungen bekommen nun die Möglichkeit, dies zu tun.
E
E-Health
siehe Digital Health
Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU)
läuft über die Telematikinfrastruktur. Ärztinnen und Ärzte versenden die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung digital an die Krankenkassen. Von dort können Arbeitgeber die Daten abrufen.
Elektronische Gesundheitskarte (eGK)
ist ein persönlicher Versicherungsnachweis, um Leistungen in Anspruch nehmen zu können. Mit der elektronischen Gesundheitskarte können z.B. E-Rezepte in Apotheken eingelöst werden. Mit der dazugehörigen PIN dient sie auch als Schlüssel zu digitalen Anwendungen im Gesundheitssystem.
Elektronische Medikationsliste (eML)
ist ein Teil der elektronischen Patientenakte und ist seit April 2025 für alle verfügbar. Sie listet alle per E-Rezept verordneten und in der Apotheke abgegebenen Medikamente auf, wodurch eine sektorenübergreifende Übersicht entsteht.
Elektronische Patientenakte (ePA)
ist eine digitale Akte, in der Gesundheitsdaten und medizinische Befunde einer Patientin oder eines Patienten gespeichert werden. Sie wird von den Versicherten über eine App der jeweiligen Krankenkasse verwaltet und ist Teil der Telematikinfrastruktur.
Elektronische Signatur
ist eine elektronische Unterschrift. Zur Erstellung der elektronischen Signatur benötigen die Ärztinnen und Ärzte einen elektronischen Heilberufsausweis.
Elektronischer Arztbrief (eArztbrief)
ist eine Anwendung der Telematikinfrastruktur. Arztpraxen können elektronische Arztbriefe direkt aus dem sogenannten Praxisverwaltungssystem (PVS) heraus versenden und empfangen. So erreichen wichtige Informationen zur Behandlung einer Patientin oder eines Patienten schnell und sicher andere Praxen.
Elektronischer Heilberufsausweis (eHBA)
ist ein personalisierter Ausweis, mit dem sich Ärztinnen und Ärzte, Therapeuten und andere Angehörige der Heilberufe gegenüber der Telematikinfrastruktur ausweisen.
Elektronischer Medikationsplan (eMP)
ist eine Übersicht für Patientinnen und Patienten und Ärztinnen und Ärzte über alle derzeit angewendeten Medikamente. Er gibt genaue Informationen zu Dosierung und Zeitraum der Einnahme. Der elektronische Medikationsplan wird voraussichtlich ab Frühjahr 2026 über die elektronische Patientenakte abrufbar sein. Der elektronische Medikationsplan ist der bundeseinheitliche Medikationsplan in digitaler Form.
Elektronischer Personalausweis
Der elektronische Personalausweis wird mit der dazugehörigen PIN zum Online-Ausweis. Dieser ermöglicht es digital angebotene Dienstleistungen online zu erledigen z.B. sich bei der Krankenkasse online zu identifizieren. Der Online-Ausweis wird auch als eID (elektronische Identität) bezeichnet.
Elektronisches Rezept (E-Rezept)
ermöglicht Ärztinnen und Ärzten Rezepte elektronisch zu verordnen. Sie können dann mit der elektronischen Gesundheitskarte in jeder beliebigen Apotheke eingelöst werden. Folgerezepte können ohne erneuten Besuch der Arztpraxis verschrieben werden.
F
Fitnesstracker
werden wie eine Armbanduhr am Handgelenk getragen und dokumentieren die sportliche Leistung und messen körperliche Daten wie z. B. den Puls oder das Schlafverhalten.
G
gematik
ist die Nationale Agentur für Digitale Medizin. Sie hat die Aufgabe, die Telematikinfrastruktur sicher zu stellen, und definiert rechtsverbindliche Standards und Spezifikationen für alle Komponenten und Dienste, die in der Telematikinfrastruktur verwendet werden.
Gesundheit-Apps
sind Apps, die die eigene Gesundheit in verschiedener Weise unterstützen sollen, beispielsweise Apps, die den Schlaf aufzeichnen, die Ernährung dokumentieren oder bei Entspannung unterstützen sollen. Im Vergleich zu digitalen Gesundheitsanwendungen (siehe auch Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA)) sind diese nicht verschreibungspflichtig. Das heißt, vereinfacht gesagt, anders als DiGAs verfolgen diese keine Qualitätsstandards.
K
KIM
steht für Kommunikation im Medizinwesen und ist der einheitliche Standard für die elektronische Übermittlung medizinischer Dokumente. Mit KIM können wichtige Dokumente und Nachrichten sicher und bequem per E-Mail versendet werden.
Künstliche Intelligenz (KI)
manchmal auch unter dem englischen Begriff artificial intelligence (AI), ist schwer zu definieren. Bekannt ist KI vor allem durch Anwendungen wie ChatGPT. ChatGPT ist einem Chatbot (siehe auch Chatbot), der (komplexe) Fragen in sekundenschnelle beantwortet. Vereinfacht gesagt ist das Ziel von KI, Tätigkeiten nachzuahmen, die sonst menschliche Intelligenz benötigen. Künstliche Intelligenz bedient sich dazu einer großen Datenmenge und lernt in der Regel bei jeder Nutzung dazu (= maschinelles Lernen).
N
Notfalldatenmanagement (NFDM)
ermöglicht es Ärztinnen und Ärzten, in einem medizinischen Notfall wichtige notfallrelevante Informationen direkt über die Telematikinfrastruktur abzurufen.
O
Online-Arztterminbuchungsportale
zeigen verfügbare Termine von Ärzten in einem angegebenen Umkreis, um so den nächstmöglichen freien Termin für die Patientin oder den Patienten zu finden.
S
Smartwatch
siehe Fitnesstracker
T
Tele-Ärztin / Tele-Arzt
eine Ärztin oder ein Arzt, der medizinische Leistungen auch mittels moderner Kommunikationsmittel wie Videotelefonie oder Chat erbringt.
Telematikinfrastruktur (TI)
ist ein digitales Netzwerk aller Akteure im Gesundheitswesen. Durch diese Vernetzung wird gewährleistet, dass medizinische Dokumente sicher digital versendet und abgelegt werden. TI kann somit als Grundlage für viele digitale Gesundheitsanwendungen, beispielsweise die elektronische Patientenakte, verstanden werden.
Telemedizin
ermöglicht es, medizinische Leistungen über eine räumliche Distanz hinweg anzubieten, zum Beispiel indem eine Ärztin oder ein Arzt das Videogespräch über ein Smartphone für eine erste Einschätzung des Patienten nutzt. Telemedizin und Digital Health bzw. E-Health werden oft synonym verwendet. Digital Health und E-Health sind aber eher Oberbegriffe für alle digitalen Lösungen im Gesundheitssystem. Telemedizin ist hingegen ein konkreter Anwendungsfall.
Telemonitoring
steht für Fernuntersuchung. Dazu werden Patienten zu Hause mit Geräten zur Messung von Vitaldaten ausgestattet (z. B. Gewicht, Blutdruck, Herzfrequenz). Diese Gesundheitswerte werden dann digital an ein telemedizinisches Zentrum, ein Krankenhaus oder eine Arztpraxis übermittelt.
V
Versichertenstammdatenmanagement (VSDM)
zur Speicherung der Stammdaten der Versicherten (Name, Geburtsdatum, Adresse, Geschlecht, …) auf der elektronischen Gesundheitskarte. Über die Telematikinfrastruktur kann der jeweils aktuelle Stand der Daten bei Bedarf abgerufen werden.
Virtual Reality (VR)
zu deutsch: Virtuelle Realität, bezeichnet die Übertragung von scheinbar echten Inhalten in die virtuelle Welt. Die Übertragung dieser Inhalte erfolgt meist über eine sogenannte VR-Brille. Aktuell gibt es verschiedene Ansätze, die VR als Mehrwert für das Gesundheitswesen nutzen wollen. Zum Beispiel der Einsatz von VR-Brillen bei Angststörungen. Der potenziellen Angstquelle wird sich zunächst über eine VR-Brille genähert.
W
Wearables
sind kleine elektronische Geräte, die direkt am Körper getragen werden. Neben Uhren (siehe auch Fitnesstracker), gehören dazu auch „Smartringe“, also Ringe, die ebenfalls Gesundheitsdaten erfassen können. Auch sogenannte VR-Brillen (siehe auch Virtual Reality) dazu. Gesteuert werden sie direkt am Gerät oder über eine App.